Kluge Preise-Blog

PreisPraxis: Wie man mit SuperDeals Kunden lockt

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Ein verführerisches Angebot

Letztens lese ich auf Facebook: Daily Deal! Jetzt -45% auf ein Luxusessen in einem Restaurant in der Nähe. Wer mich kennt, weiß dass ich gerne gut esse und ein schöner Abend in einem tollen Restaurant? Klar, das interessiert mich.

Dass man sich registrieren soll, bevor man das Angebot auch nur ansehen kann, irritiert mich - aber das lässt sich ja umgehen. Was bietet das Restaurant also konkret an?

 

Viel Kleingedrucktes für ein simples Abendessen

Viel Kleingedrucktes für ein simples Essen.

Viel Kleingedrucktes für ein simples Essen.

Zwei Optionen, ein Mittagsmenü mit 4 Gängen oder ein Abenddinner mit 5 Gängen. Die Preise sind noch immer üppig aber es ist nun einmal Hauben-Niveau, da darf man nicht knausrig sein. Ich bin schon dabei ein Abendessen zu buchen, als ich die Konditionen durchlese. Die finde ich dann aber doch etwas irritierend. Generell finde ich es merkwürdig, wenn an und für sich wenig komplexe Dinge, wie hier ein Abendessen, so viel Kleingedrucktes benötigen. Doch dann wurde ich stutzig.

Kundennepp oder gute Idee?

Da bietet jemand einen tollen Deal an. Das freut die Kunden. Doch dann gibt es nach und nach Abstriche. Einlösbar ist es nur in einem bestimmten Zeitraum, dann verfällt der Gutschein. Tische bekommt man nur nach Verfügbarkeit und man muss den Gutschein bei der Reservierung ankündigen - mit anderen Worten, die Chance, an guten Tagen einen Tisch mit dem Gutschein zu bekommen sinkt gegen Null. Doch der Hammer ist für mich Punkt 5 der Konditionen.

Luxus-Abendessen oder doch Kindergeburtstag?

Mein Luxus-Abendessen muss um 19 Uhr beendet sein? Ein Haubenlokal sollte es kaum schaffen, in weniger als 90 Minuten ein Fünf-Gang-Menü auf den Tisch zu bringen, das ist ja kein Fast-Food-Imbiss.

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Mit dieser Einschränkung wird der Gutschein zu einer Farce. Die Zielgruppe des Lokals muss ja eine gehobene Klientel sein. Mit dem Gutschein will man auch jemanden erreichen, der bereit ist, sich etwas zu gönnen. Immerhin kostet das Luxusdinner trotz Gutschein für zwei noch immer von 150,- aufwärts, je nach Getränkewahl. Diese Zielgruppe sitzt um 17 Uhr meist noch im Büro. 

Wenn ein Erfolgsfaktor nach hinten losgeht.

Seine Preise zu differenzieren ist vielleicht der wichtigste Erfolgsfaktor hin zu höheren Erträgen. In diesem Blog konnten Sie schon viel dazu lesen. Nach Zielgruppe, wie hier beschrieben oder auch dreist nach Uhrzeit mit Aufschlägen, was einige Leser ziemlich empörte (Siehe hier). 

Preisdifferenzierung erlaubt es, den Wert des Kunden besser zu treffen und sein Budget auch zu ergattern. Leider geschieht es viel zu häufig, dass Gutscheine so eingeschränkt werden, dass die Zielgruppe tatsächlich mehr verärgert als erobert wird. 

Lesen Sie in meinem eBook "Renditestarke Rabatte" wie Sie diesen Fehler umgehen.